Tobias Abel, Malerei, Ausstellungsraum Ursula Werz, Tübingen 2008

In seiner dritten Einzelausstellung im Ausstellungsraum Ursula Werz präsentiert Tobias Abel Malerei auf Aluminium, die sich entschieden mit dem Rechteck als traditionelles Tafelbildformat auseinandersetzt. Ein zentrales Anliegen in Abels Werk ist die Farbe selbst und ihr dynamisch prozessorientierter Charakter in der gegenstandsfreien Malerei.

Die beiden sich gegenüberliegenden Bilder im Ausstellungsraum sind jeweils mit 180 x 120 cm im Hochformat angelegt, wobei die zwei nebeneinander hängenden Werke im Wohnraum mit jeweils 60 x 80 cm ihre Ausrichtung im Querformat finden. Alle vier Bilder bieten dem Blick jeweils nur eine einzige Farbe: Gold, Schwarzmetallic, Grün und Braunmetallic.

Bei näherer Betrachtung lassen sich dabei sehr unterschiedliche Malweisen feststellen: so ist z. B. das Gold in mehreren Schichten mit einer Farbwalze zu einer feinen, gleichmäßigen Struktur aufgebaut, wobei der Goldton durch eine Beimischung von Aluminium gebrochen wird. Das gegenüberliegende Schwarzmetallic ist mit horizontalen und vertikalen Pinselbahnen zu einer geschlossenen, ruhigen Farbfläche verdichtet. Im räumlichen Gegenüber der beiden Bilder bewegt sich der Betrachter zwischen zwei Kraftfeldern, von denen er kontinuierlich angezogen und wieder abgestoßen wird.

Neben der Malerei auf Aluminiumplatten stellt Tobias Abel eine Sammlung seiner postkartengroßen Farbmuster aus, die während der Arbeit an den Bildern entstehen. Das hier in einer Wandvitrine gezeigte Konvolut umfasst mit über 500 handgestrichenen Farbmustern den Zeitraum von 1997 bis 2007.

Text: Ulrich Altenholtz